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Ein unzeitgemäßer Freund – Ulrich Sekinger
„Wir malen unzeitgemäß. Handwerk im ursprünglichen Sinn ist unsere Kunst. Die alten Meister verpflichten uns. Natur als Landschaft, Besinnung als Stillleben, der Mensch im Bildnis sind aktuell.“ Was Ulrich Sekinger 1983 zusammen mit anderen Künstlern bei der Gründung der Künstlergruppe „Die Unzeitgemäßen“ als Manifest formulierte, gilt bis heute für seine Werke. Davon können sich Besucher des MAC Museum Art & Cars in der Galerie des MAC 1 ab Sonntag, 31. März 2019, überzeugen. Mit der Vernissage um 11 Uhr, bei der Kunsthistorikerin Britta Bogner in die Werke von Ulrich Sekinger einführen wird, beginnt die Ausstellung. Sie ist dann bis Sonntag, 7. Juli, kostenlos zu den Öffnungszeiten des MAC zu sehen.
Sekinger, der am 28. September 1944 in Rielingshausen in Württemberg geboren wurde und seine Kindheit in Lahr im Schwarzwald verbrachte, lebt und arbeitet seit 1976 in Karlsruhe. Als Sohn eines Kirchenmalers kam er schon früh mit der Kunst in Berührung und studierte 1967/1968 in Aix en Provence an der Ecole des Beaux Arts, an der Kunstakademie Karlsruhe, Außenstelle Freiburg, war er 1973 bis 1976 Schüler von Peter Dreher und danach in Karlsruhe bis 1978 Meisterschüler von Klaus Arnold. Tief verankert in der Neuen Sachlichkeit der Karlsruher Schule, führte ihn sein Weg konsequent 1991 zur Gründung der Künstlervereinigung P.A.I.R. Realismus am Oberrhein und 1998 zum Karlsruher „Malersaal“, seinem Privatatelier.
Zeichnend, radierend, malend, aber auch in Ton und Gips bildend, oft in Bronze gegossen, blieben ihm keine bewussten Darstellungsformen fremd. Bildnisse in Eitempera und Harzölfarben, Porträtbüsten in Bronze, Reliefbildnisse in Ton, ein monumentaler Nietzschekopf, die Miniatur einer Hans Thoma-Majolika, das Memento mori eines in Lasurmalerei ausgeführten Totenschädels – alles, was es sichtbar gibt, kann Gegenstand dieser Bildnerei werden.
Bis heute sind die Natur und das Sichtbare, die Sekinger in seinen Bildern abbildet, seine Welt – in vielfältiger Farbigkeit im Licht und mit Schatten, dazu wiederholt gespiegelt. Der Gegenständlichkeit und Materialität bleibt er verhaftet. Der Künstler selbst sieht sein Werk am besten von einem Zitat des italienischen Philosophen Giorgio Agamben beschrieben: „Der Gegenwart zeitgenössisch, ihr wahrhaft zugehörig ist derjenige, der weder vollkommen in ihr aufgeht noch sich ihren Erfordernissen anzupassen versucht. Insofern ist er unzeitgemäß; aber eben diese Abweichung, dieser Anachronismus erlauben es ihm, seine Zeit wahrzunehmen und zu erfassen.“
Museum
Galerie
Laufzeit
31.03.2019 - 07.07.2019
Ausstellung
Ein unzeitgemäßer Freund – Ulrich Sekinger
Ulrich Sekinger
Eintritt
frei